Ein Modul ist eine inhaltlich und zeitlich abgeschlossene Lehr- und Lerneinheit, mit der eine wohldefinierte Qualifikation erlangt wird. Ein Modul sollte etwa 120 bis 360 Stunden studentischer Arbeitszeit aufweisen, das entspricht 4 bis 12 Leistungspunkten (LP) gemäß ECTS.

Die Lehrveranstaltungen eines Moduls können die klassischen Vorlesungen mit Übungen von 4+2 SWS (entspricht ca. 9 LP) sein, aber zum Beispiel auch Blockveranstaltungen, Seminare oder Industriepraktika beinhalten. Jedes Modul wird nach Abschluss geprüft; eine Wiederholungsprüfung am Beginn des nachfolgenden Semesters sollte gewährleistet sein. Ein Modul kann sich auch über zwei Semester erstrecken. Die Modulprüfungen können in Form einer Klausur, einer mündlichen Prüfung oder eines schriftlichen Seminarberichts stattfinden.

Modularisierung heißt, die Studiengänge von den Qualifizierungszielen her zu konzipieren. Jede Lehrveranstaltung muss in Hinblick auf ihren Stellenwert für diese Ziele und ihren Beitrag zu diesen Zielen definiert werden.

Die Modularisierung bringt einen Perspektivewechsel für Lehre und Studium, indem der Fokus nicht mehr auf den zu vermittelnden Lehrinhalten liegt, sondern auf den Kompetenzen, die das Ergebnis des Studiums sein sollen (Output-Orientierung).

Von der klassischen Einteilung nach Semesterwochstunden wird Abstand genommen. Wesentlich ist der Arbeitsaufwand für die Studierenden, der Lernerfolg und die Studierbarkeit des Studienangebots. Es ist klarzustellen, dass überfachliche Schlüsselqualifikationen in Übungen und Seminaren erworben werden.

Exemplarische Modulbeschreibung

Name des Moduls
Analytische Geometrie und Lineare Algebra I

Lehr- und Lernformen
Vorlesung, Übungen, Praktikum

Qualifikationsziele
Erwerb von mathematischem Grundwissen, insbesondere über lineare Gleichungssysteme, durch das Hören und Nacharbeiten der Vorlesung. Erwerb von Fähigkeiten zum Analysieren und Lösen von Problemen in einem Grundlagenbereich der Mathematik durch die Übungsaufgaben. In den Übungsstunden werden fachliche Kommunikationsfertigkeiten trainiert. Im Praktikum wird Teamarbeit geübt.

Inhalte des Moduls
Aufbau des Zahlsystems, Vektorräume, Lineare Abbildungen und Matrizen, Lineare Gleichungssysteme, Euklidische und unitäre Vektorräume, Bilinearformen und quadratische Formen, Diagonalisierbarkeit und Normalformen von Matrizen. Das Modul ist dem Schwerpunkt „Algebra/Geometrie“ zugeordnet.

Verwendbarkeit des Moduls
Das Modul gehört zum Grundstudium von Studiengängen in Mathematik- und Physik. Die in diesem Modul erworbenen Kenntnisse werden im gesamten weiteren Mathematikstudium gebraucht. Auch für Studierende der Informatik kann das Modul zum Erwerb von Basiswissen dienen.

Voraussetzungen für die Teilnahme
Wünschenswert ist die Teilnahme an einem mathematischen Propädeutikum kurz vor Semesterbeginn.

Leistungspunkte (Workload) und Notenskala
9 Leistungspunkte. Die Noten gehen von 1 bis 4, wobei auch x,3 und x,7 zugelassen sind für x=1,2,3.

Häufigkeit des Angebots
Jedes Wintersemester

Prüfungsform
Vortragen in den Übungsstunden und Klausur.

Beteiligte Lehrende
Abwechselnd Mitglieder der Hochschullehrergruppe des Mathematischen Instituts

Denkbar ist auch, Lineare Algebra I und II zu einem Modul zusammenzufassen.

Die Modulbeschreibungen sind als Anhang der Prüfungsordnung beizufügen.


[Inhalt], [Bologna 1999], [Profile], [Modell Mathematik], [Modell Mathematik + Informatik], [Modell Mathematik + Physik], [Modularisierung], [Bachelorstudiengänge an Mathematischen Fachbereichen]


6.Mai 2004     I. Kersten (KMathF)